Vorbereitung:
Kühe, Bullen und Kälber auf dem Weg in
den Stall
Vorbereitungen zum 11. Weideabtrieb laufen
Langendembach. Noch erfreuen sich das deutsche Fleckvieh und
die Angus-Rinder von Gerd Wunderlich an dem saftigen Grün auf den Weiden.
Doch dauert es nicht mehr lange, bis sie im Rahmen eines Festes sich auf
dem Weg von der Wiese in den Stall begeben. Am 16. Oktober beginnt um 14
Uhr zum elften Male der Weideabtrieb in Langendembach.
Bei einer Pressekonferenz erklärte Herbert Thiel vom ortsansässigen Bauernverband, dass die Vorbereitungen bereits angelaufen sind. Auch der Kopfschmuck für die Kühe wurde bereits angefertigt. „Rund 50 Bullen, Kühe und Kälber laufen teilweise farbenprächtig geschmückt durch den Ort", so Thiel gegenüber OTZ. Ein einmaliges Ereignis in Ostthüringen.
Vor dem eigentlichen Weideabtrieb gibt es auf dem Festplatz schon einiges zu erleben. Viele Händler werden ihre Handwerkswaren anbieten. Zur Mittagszeit werden vor der Pension „Grüner Wald" Ochse am Spieß und weitere Thüringer Leckereien zubereitet. Außerdem besteht die Möglichkeit zum Erwerb von Naturrinderzeugnissen.
Richtig bunt geht es auch nach dem Abtrieb weiter. Kuhfladenroulette, Bierkrugstemmen und ein Holzmichl-Wettbewerb sind nur einige Aktionen, bei denen es auch etwas zu gewinnen gibt. Für Musik sorgt der Musikverein Neuhaus-Schierschnitz.
Wegen des Weideabtriebs wird von der OVS ein Sonderbus eingesetzt.
Dieser startet um 12 Uhr in Pößneck. Die Rückfahrt ist dann um 18 Uhr.
Auch Langendembach selbst ist an dem Festtag nur zu Fuß und per Bus
erreichbar. Dieser pendelt regelmäßig zwischen dem Ort und Kleindembach,
wo es ausreichend Parkmöglichkeiten gibt. Langendembacher Kühe und Kälber ziehen festlich geschmückt von der Weide
in das Tal OTZ vom 18.10.2004 von Mike Finke Langendembach. Ein Feldweg ist für sie der Laufsteg. Die Krone besteht aus Papierblumen und
Tannengrün. Eine Glocke ziert ihren Hals, und sie gehen auf vier Hufen. Die
Rede ist von den Kühen, Kälbern und Bullen aus Langendembach. Am Sonnabend
zogen sie vom Haintal zum Hoftal. Langendembach wird von vielen als „Klein-Tirol" bezeichnet. Sei es nun
die Lage im Tal, eingebettet von Bergen und Wäldern oder die vielen kleinen
Fachwerkhäuser. Doch wer sich mit Tirol vergleicht, muss noch mehr bieten.
'Kühe beispielsweise. Auch die hat die kleine Gemeinde zu bieten. Und wie es in
Tirol so üblich ist, stehen auch die den ganzen Sommer über auf der Weide und
gehen erst kurz vor Winterbeginn zurück in den Stall. Doch nicht irgendwie,
nein, festlich geschmückt, und aus diesem Anlass gibt es ein Volksfest - es
geht fast genauso wie in dem österreichischen Bundesland zu. So geschah auch am Wochenende. Zum elften Mal wurde in Langendembach der
Weideabtrieb vollzogen. Bereits in den Mittagsstunden tummelten sich Hunderte
von Besuchern auf dem Festplatz. Viele von ihnen stärkten sich erst einmal nach
dem langen Fußmarsch vom Parkplatz zum Festgelände. Und hier war das
Magenknurren nicht verwunderlich, schließlich gab es nur unweit der Pension „Grüner
Wald" leckeren „Ochse vom Spieß". Diese Spezialität schien den
Gästen zu schmecken. Noch vor dem Abtrieb gab es nur noch wenige Scheiben zu
kaufen. Interessant und abwechslungsreich ging es auf dem Festplatz zu. Die Frauen
und Mädchen vom Tanzballett Oppurg und von der Tanzgruppe Pößneck zeigten ihr
Können. In bunten Kostümen tanzten sie unter anderen zum Rennsteiglied. Viele
bewundernswerte Blicke zogen auch die Freunde des Hundesportvereins Ranis auf
sich. „Sitz, Platz, Gib acht" und weitere Kommandos wurden von ihren
Besitzern gegeben, und der Hund hörte immer. Als Belohnung gab es dafür jede
Menge Applaus. Nach den Eröffnungsworten vom Vorsitzenden der Ortsgruppe Langendembach des
Bauernverbandes, Herbert Thiel, konnte der Gang für die Kühe über den 1,5
Kilometer langen „Laufsteg" beginnen. Begleitet von den Klängen des
Musikvereins Neuhaus-Schierschnitz setzte sich die Herde langsam in Bewegung. Bunter Kopfschmuck machte aus einigen Kühen tolle Fotomodels für die
Besucher. Andere wiederum hatten eine Glocke um den Hals und machten mit lautem
Geläut auf sich aufmerksam. Nach rund einer halben Stunde waren die Tiere in
das Tal gezogen. Bevor es aber in den Stall ging, ließen sie sich noch einmal
saftiges Grün auf der Weide schmecken. Mit einem bunten Treiben ging das kleine
Fest auf dem Platz vor der Pension weiter. Spiele und Überraschungen wurden
Groß und Klein geboten. Spannend ging es unter anderem beim Kuhfladenroulette
zu und lustig beim Holzmichl-Wettbewerb. Und wer dann immer noch nicht genug
hatte, der blieb gleich bis in die Abendstunden sitzen. Da gab es u. a. eine
Reise zu gewinnen, oder es konnte kräftig das Tanzbein geschwungen werden.
OTZ vom 8.10.2004 von Mike Finke
Schönheiten auf vier Hufen