Solidarität

Ich sitze an deinem Lager,
und halte dir die Hand.
Hier in der kalten Baracke,
wo ich für dich ein wenig Ruhe fand.

Aus der Heimat verschleppt,
zur Arbeit gezwungen,
ertrugen wir Hunger und Elend.
Viele von uns sind umgekommen.

In der Reihmag bei Kahla ,
wurden viele Sklaven gebraucht.
Durch die schwere körperliche Arbeit
bald ausgelaugt,
versuchte ich dich zu stützen.
Machte dir Mut.
Sagte dir, wenn die Amerikaner kommen,
wird alles gut.

Mit fiebrigen Augen
Und dankbarem Lächeln im Gesicht,
sagtest du leis,
ich schaff es nicht.
Ich nahm dich in den Arm,
küsste dich ein letztes mal.
Zu ende nun war für dich diese Qual.

Ich erlebte die Freiheit,
welche dir verwehrt.
Die Menschlichkeit war zurückgekehrt.
Dieser Platz hier, soll Erinnerung sein,
an dich , meinen Freund,
an unsere die erlittene Pein.

                                                                Ute Brandt