Talsperre Noßbach wird stillgelegt

Die Talsperre wurde in den Jahren 1935 bis 1938  für die Pößnecker Industriebetriebe errichtet.
Etwa 70.000 Kubikmeter fasste die kleine Sperre. Die Baugenehmigung von damals sieht vor,
die Sperre wieder rückzubauen, wenn sie nicht mehr benötigt wird.
Etwa 1987 wurde das Gebiet zum Flächennaturdenkmal erklärt.
Vorzugsweise wurde das Wasser für die Färbereien benötigt. Dabei ging es weniger um die
Menge als viel mehr um die weiche Wasserqualität. Aber auch nach dem Rückgang der
Textilindustrie  in den 1970er Jahren wurde das Wasser noch dringend gebraucht.
VEB Polymer hätte seinen Frischwasserbedarf zur Kühlung der Spritzgießwerkzeuge niemals
aus dem Trinkwassernetz decken können. Zu groß waren die Wasserverluste im eigentlich
geschlossenen Kühlsystem.
Die Thüringer Fernwasserversorgung will sich nun die laufenden Betriebskosten sparen und den Betrieb
einstellen. Da so aber immer noch laufende Kosten anfallen, soll ein Rückbau erfolgen.
Anlass ist ein Abrutschen von Sandmassen auf dem 11 Meter hohen Damm. Darauf hin wurde das
Wasser aus Sicherheitsgründen weitgehend abgelassen.
Die Betrachtungen zum Erhalt der Talsperre ergaben, dass 2.000.000 € für notwendig würden.
Dazu kommen noch 25.000 € jährlich für die Betriebskosten.
Auf etwa 900.000 € sind für den Rückbau geschätzt worden. Die jährlichen Unterhaltungskosten
sollen sich dann nur noch auf 5.000 € für die Pflegearbeiten der Anlage betragen. So die Zahlen von der
Technischen Leitung der Fernwasserversorgung.
Hier regt sich natürlich der gesunde Menschenverstand und fragt sich, ob die Kosten wirklich so
hoch sind. Vielleicht sind das auch keine tatsächlich ermittelten Werte, sondern allgemeine Werte,
die aus dem großen Bestand der Thüringer Talsperren abgeleitet worden sind.
Am 16.11.2011 wird das Scopingverfahren zur Abgrenzung der Aufgaben im Landratsamt in Schleiz
durchgeführt.
Ob da der Anglerverband etwas ausrichten kann?  Sicherlich wird der Schutz
der seltenen Krebse eine Rolle spielen.

Die Talsperre Nossbach im April 2011

 

Gemeinde und Anglerverband wehren sich gegen den Rückbau.
Es gibt aber auch andere Stimmen, die den Rückbau befürworten.
Die Waldbesitzerin beklagt, dass so genannte Naturfreunde für Waldbrandgefahr sorgen und jede Menge Müll hinterlassen.
Einer meinte öffentlich in der Zeitung im November 2011 :  „Diese Entscheidung ist richtig und längst überfällig".
Zahlreiche Besucher nehmen  keinerlei Rücksicht, dass sie sich auf Privatboden befinden. Obwohl das Befahren verboten sei, werde die Sperrschranke an der Zufahrt alle zwei Wochen zerstört.
Bedenklich ist, dass die illegalen Badegäste im Wald grillen, Lagerfeuer entzünden und neben dem  Müll ihre Notdurft hinterlassen.

Trauervideo: www.youtube.com/watch?v=wVTL8Y5ftDs&sns=em

Am 16. November wurde das Scopingverfahren mit einem Abgrenzungstermin im Landratsamt in Schleiz eröffnet. Den Teilnehmern wurde mitgeteilt, dass der Rückbau der Talsperre bis spätestens 31. Oktober 2012 erfolgt sein soll. Die Hoffnungen des 35 Mitglieder zählenden Angelvereins Langenorla, dass der unter Naturschutz stehende Edelkrebs wenigstens eine Teilsanierung und den Erhalt eines angestauten Waldsees mit niedrigerem Wasserpegel erzwingen könnte, scheinen sich zerschlagen zu haben.
Hier muss aber das Planfeststellungsverfahren abgewartet werden.

 


Bild vom 25.04.2011

Bild vom 25.04.2011
   

Bild vom 24.10.2012

Bild vom 24.10.2012

Bild vom 24.10.2012

 

Bild vom 30.11.2012

Bild vom 30.11.2012

Bild vom 30.11.2012
Die Sicherung gegen Überschwemmung ist erfolgt.

Nun soll der vollständige Abriss folgen.

Warum eigentlich?
 


Bild vom 13.11.2012

Bild vom 13.11.2012